Digitale Agenda
Im Rahmen der digitalen Agenda wurden die zwölf Leitsätze der Digitalen Agenda in einer öffentlichen Diskussion erarbeitet. Sie sind die Grundlage für alle digitalen Vorhaben im Haus Graz. Somit geben sie der digitalen Entwicklung in Graz eine gemeinsame Richtung. Im Frühjahr 2018 wurde die diese im Gemeinderat einstimmig beschlossen.
Grazer Innovationsprojekte
Über Innovationsprojekte wird festgestellt, in welcher Weise digitale Technologien und Daten eingesetzt werden können, um einen hohen Beitrag zu den strategischen Perspektiven zu erreichen.
Umweltsensoren
Auf Verkehrsampeln und Lichtanlagen stationär montierte Temperatur- und Umweltsensoren erlauben es, den Temperatur und Umweltqualitätsverlauf in eine zeitlich bzw. räumliche Beziehung zu setzen. Insbesondere kann durch die Messung der Temperatur und Windverteilung die Bedeutung der Kaltluftflüsse auf die lufthygienische Situation von Graz genauer analysiert werden.
Adaptive Stellplätze
Parkflächen werden durch dynamische Stellplatzbeschränkungen auf Basis einer Verschneidung aus Ganglinien und 3D-Kamerasensorik bedarfsgerecht optimiert. So können die Stellplätze beispielsweise als Ladezonen, Taxistandplätze oder Behindertenparkplätze verwendet werden. Die Anzeige der jeweiligen Beschränkung erfolgt mittels dynamischer digitaler Zusatztafeln (e-ink). Für die Datenübertragung wird LoRa eingesetzt.
Mobility Insights
Da mittlerweile praktisch jede Person ein Mobiltelefonpermanent bei sich trägt, liegen bei den Netzbetreibern Daten vor, die sich sehr gut für die Ermittlung von Personenströmen eignen. Aus diesen anonymisierten und aggregierten Daten aus Mobilfunknetzen werden Bewegungs-muster erstellt, wie sich Menschen durch die Stadt bewegen, wo sie einkaufen, welche Verkehrsmittel sie benutzen.
SOKIs-Leistungsnachweis
Zur sicheren und lückenlosen Dokumentation der Leistungsnachweise von sonder-pädagogischen Betreuungstätigkeiten in unterschiedlichen Einrichtungen wurde eine Lösung basierend auf einer privaten Blockchain realisiert.
Bikeanalytics – Förderung und Digitalisierung der sanften Mobilität
Projektziel ist die Digitalisierung des Fußgänger und Radfahrverkehrs durch Ermittlung der Bewegungstrajektorien aus Mobilfunktdaten.
Digital Strategie Haus Graz
„Digitalisierung“ erlebt derzeit einen Hype.
Die Grazer Digitalstrategie umfasst die auf die lebenswerteste Stadt ausgerichtete Perspektive „Digitale Stadt“, die Organisationsperspektive „Digitales Haus Graz“ sowie die Perspektiven „Digitale Sicherheit“ und „Informationstechnologie“. Für jede dieser Perspektiven wurden digitale Initiativen definiert und diese durch Programme und Projekte operationalisiert. Die folgende Abbildung zeigt eine Übersicht über diese strategischen Zielperspektiven mit ihren digitalen Initiativen und Umsetzungsprogrammen.
Digitale Stadt
Digitale Technologien und Daten für eine bürger-Innenorientierte und nachhaltige Grazer Stadtentwicklung. Für diese strategische Perspektive werden die folgenden digitalen Initiativen gesetzt.
Smart City Digital
Digitale stadtübergreifende Lösungen und die dafür erforderliche digitale Infrastruktur, um die Lebens- und Standortqualität unserer Stadt nachhaltig zu steigern.
Digitale Services
Digitale Services für die Bürgerinnen und Bürger und die Wirtschaft zur effizienten Kommunikation, Partizipation und Interaktion mit der Stadtverwaltung.
Smart Citizen
Ergänzend zu den Smart City Lösungen werden den BürgerInnen Plattformen und Lösungen zur Verfügung gestellt. Diese dienen deren persönlichem Nutzen und sollen ermöglichen, zur nachhaltigen Entwicklung unserer Stadt beizutragen. Zusätzlich soll die Vernetzung untereinander gefördert werden.
Digitales
Haus Graz
Digitale Kompetenz, wirkungsvolle Strukturen und effizienter Einsatz von digitalen Technologien und Daten für optimierte Prozesse im Haus Graz im Sinne eines modernen Stadtmanagements. Für diese strategische Perspektive werden die folgenden digitalen Initiativen gesetzt.
Steuerungsprozesse
Um die Potenziale der Digitalisierung im Haus Graz wirkungsvoll zur Geltung zu bringen benötigt es eine bereichsübergreifende Steuerung.
Digitalisierungslösungen
Lösungen und Plattformen, die die Effizienz der Verwaltung erhöhen und Informationen für das Stadtmanagement und die Politik als Basis zur besseren Entscheidungsfindung liefern.
Digitale Kompetenz
Digitale Kompetenz ist die Fähigkeit konstruktiv mit den durch die Digitalisierung auftretenden Herausforderungen umzugehen. Für das Haus Graz und seine MitarbeiterInnen ist der Aufbau einer hohen Digitalkompetenz eine zwingende Voraussetzung für ein modernes Stadtmanagement. Agilität ist die Fähigkeit eines Unternehmens, seine Organisation und seine Geschäftsprozesse in kurzer Zeit auf neue Anforderungen und sich bietende Chancen auszurichten.
Digitale Ethik
Zu den Aufgaben einer Digitalen Ethik gehört es, die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Gesellschaft und den Einzelnen zu diagnostizieren und konsistente Richtlinien für moralisches Handeln und normative Standards vorzugeben. Des Weiteren kann sie bei Werte- und Normenfragen, die mit neuen Technologien und den daraus resultierenden sozial-kommunikativen Praktiken verbunden sind, als Navigationsinstrument dienen. Ihr Ziel ist es, eine wertebezogene Digitalkompetenz zu fördern.
IT als Teil der Geschäftsstrategie
Da Digitalisierung in fast alle Geschäftsbereiche Einzug gehalten hat, müssen die Möglichkeiten und Chancen, die neue Technologien bieten, beim Erstellen der Geschäftsstrategie mit betrachtet werden. Es darf in Zukunft keine losgelöste, „ausgelagerte“ IT-Strategie geben, die sich um Digitalisierungsvorhaben kümmert, sondern IT und Digitalisierung müssen Teil der Geschäftsstrategien aller Abteilungen und Bereiche sein.
Digitale Sicherheit
Verantwortungsvoller Umgang mit den Risiken digitaler Technologien und Daten für die Wahrung der Rechte der Menschen und den Schutz ihrer Daten. Für diese strategische Perspektive werden die folgenden digitalen Initiativen gesetzt.
Zertifizierte Qualität
Zertifizierungen dienen einerseits der Verbesserung der Qualität der Leistungs-erbringung und dienen andererseits dem Objektivieren der Qualität für KundInnen und externe PrüferInnen.
Informationssicherheits- und Datenschutzmanagement
Dies ist die Aufstellung von Verfahren und Regeln innerhalb einer Organisation, die dazu dienen, die Informationssicherheit und den Datenschutz dauerhaft zu definieren, zu steuern, zu kontrollieren, aufrechtzuerhalten und fortlaufend zu verbessern.
Risikomanagement
Der IT-Risikomanagementprozess umfasst alle Aktivitäten zum systematischen, strukturierten und effizienten Umgang mit Risiken, die der Einsatz von Informationstechnologie bedingt. Zu diesem Prozess gehören die Identifikation, Analyse, Bewältigung und Steuerung der IT-Risiken im Unternehmen sowie die Überwachung des Erfolgs von Maßnahmen zur Risikominimierung.
Informations-technologie
Basis aller digitalen Initiativen bilden die Fähigkeiten der IT-Organisation, digitale Technologien kostenoptimiert zur Wirkung zu bringen. Für diese strategische Perspektive werden die folgenden digitalen Initiativen gesetzt.
Digitale Kompetenz
Der Unternehmenszweck der ITG ist es, durch den strategischen und effizienten Einsatz von Informations- und Telekommunikations-technologien (IKT) den Geschäftserfolg der einzelnen Organisationseinheiten zu erhöhen und damit einen messbaren Beitrag zur Konsolidierung des Hauses Graz zu leisten. Innerhalb der ITG bildet der Ausbau der Digitalen Kompetenz daher die existenzielle Basis.
Digitale Technologien
Um Digitalisierung zu nutzen braucht es Basistechnologien, die „unterhalb“ der Anwendungen und Lösungen liegen und deren Funktionen erst ermöglichen.
Wertoptimiertes IT-Ökosystem
Ein IT-Ökosystem beschreibt das Zusammenspiel zwischen Organisationen und Unternehmen auf einem geteilten Markt für Softwareentwicklung und (Web)-Services. Dabei stehen die Beteiligten in ihren Netzwerken und den dadurch gebildeten sozialen oder wirtschaftlichen Ökosystemen mit ihrem Interesse an Software und IT im Mittelpunkt. Oft bildet eine gemeinschaftliche, technologische Plattform oder ein gemeinsamer Markt die Basis für geschäftliche Aktivitäten und eine Zusammenarbeit. Das Ökosystem ist durch den Austausch von Informationen, Ressourcen und Artefakten gekennzeichnet. Ziel ist es in einer Balance aus Wettbewerb und Kooperation Innovationen auf den Weg bringen. Und zwar in Co-Evolution mit KundInnen und PartnerInnen, die gemeinsam besser werden, unter Einsatz von Netzwerkeffekten, die umso mehr zum Tragen kommen, je mehr NutzerInnen etwa eine Plattform einsetzen.